Sensorische Entwicklung in der Schwangerschaft – Unser Baby kann hören und ich gehe shoppen

Lange habe ich es hinausgeschoben, aber diese Woche habe ich zum ersten Mal etwas für unser kleines Wunder gekauft. Gemeinsam mit meiner Freundin haben wir auf der Suche nach einem Stillkissen einen Laden für Babybedarf durchstöbert. Dabei bin ich auf eine entzückende Spieluhr gestoßen. Bei meinen großen Mäusen hatte ich damals zwar auch eine Spieluhr, da sie auf die Musik aber nicht erkennbar reagiert haben, hatte ich sie auch kaum in Verwendung. Dieses Mal möchte ich unserem Baby aber bereits während der Schwangerschaft die Melodie vorspielen. Vielleicht wird dann die Spieluhr besser angenommen.

Spieluhr

Eigentlich unglaublich, aber bereits ab dem 4. Schwangerschaftsmonat reagiert der Nachwuchs auf Musik. Vor ein paar Jahren führten Forscher eine Studie durch, bei welcher Musik von Johann Sebastian Bach über intrauterine Mikrofone (also vaginal eingeführt) abgespielt wurde. Föten ab der 16. Woche zeigten daraufhin motorische Reaktionen. Sie begannen sich zu drehen und zu strampeln. Besonders häufig öffneten sie dabei ihre Münder und streckten ihre Zungen raus.

Aber auch wenn Babys in diesem frühen Stadium der Schwangerschaft bereits hören und darauf reagieren, ist ihr Hirn natürlich noch nicht ausgereift genug, um diese Reize entsprechend zu verarbeiten. Erst einige Wochen später ist ihr Zerebrum soweit entwickelt, dass das Gehörte auch in Erinnerung bleibt. Ab der 30. Woche ist das Kurzzeitgedächtnis funktionsfähig, sodass Föten sich mindestens 10 Minuten an einen Reiz erinnern können. Ab der 34 Woche hat sich die Merkfähigkeit bereits deutlich verbessert. Dann können sich die Kleinen einen Stimulus schon vier Wochen lang merken.

Aufgrund dieser Fähigkeit erkennen Neugeborene auch die Stimme ihrer Mutter und anderer Bezugspersonen. Auch Melodien, die in den letzten Wochen der Schwangerschaft gehört wurden, bleiben dem Baby in Erinnerung. Überhaupt scheinen Säuglinge ein ausgesprochen großes Gespür für Sprache und Rhytmus zu haben. Denn sie erkennen nicht nur einzelne Stimmen, sondern können ab ihrer Geburt ihre Muttersprache von anderen Sprachen unterscheiden.

Ob die Musik der Spieluhr wirklich in der Gebärmutter ankommt ist jedoch fraglich. Die Geräuschkulisse des Babys ist schließlich ziemlich hoch. Das Herz der Mutter schlägt, das Blut rauscht durch Arterien und Venen, Magen und Darm gluckern. Dadurch ist das Baby einem konstanten Lärmpegel von circa 80 Dezibel ausgesetzt. Dieser Wert entspricht ungefähr dem eines Presslufthammers. Darüber hinaus werden Töne, die von außen kommen, gedämpft. Deshalb können leisere Töne nicht wirklich zum Baby durchdringen.

Ich werde meinem Wunder trotzdem seine Spieluhr hin und wieder vorspielen. Ob es sich später von dessen Melodie beruhigen lassen wird, wird sich dann in ein paar Monaten zeigen.

Hatten eure Kids eine Spieluhr? Wenn ja, wann hattet ihr sie das erste Mal in Verwendung und wie haben eure Lieblinge später darauf reagiert?

 

Quelle:

4 Antworten auf „Sensorische Entwicklung in der Schwangerschaft – Unser Baby kann hören und ich gehe shoppen

  1. Was für ein schöner Blogeintrag! 💙❤️
    Ich habe meinem kleinen Wunder so ca. ab dem 6. Schwangerschaftsmonat mit einer Spieluhr Musik vorgespielt, aber auch viel gesungen. Jetzt wo er auf der Welt ist, habe ich schon das Gefühl er erkennt die Melodie der Spieluhr und beruhigt sich dadurch. Auch die vorgesungenen Lieder scheint er zu erkennen, ganz besonders mag er „Es wird schon glei dumper“. 😊
    Ich wünsche euch alles Liebe und Gute – mach in der Schwangerschaft das was du für richtig hälst. Dann wird alles gut. ❤️❤️

    Gefällt 1 Person

    1. Was für eine wunderschöne Idee! Ich denke, ich werde unserem Schatz auch schon vor der Geburt vorsingen 🙂 Mir gefällt das Abendlied („Der Mond ist aufgegangen“) richtig gut. Das würde auch gut passen.
      Danke auf alle Fälle für dein liebes Feedback!

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