Am Sonntag hatten wir die liebe Verwandschaft zu Besuch. Nachdem es sich zu Weihnachten leider nicht ausgegangen war, luden wir diese Wochenende die Familie meines Mannes zu uns ein, um ein paar schöne Stunden miteinander zu verbringen und ihnen unser neues Haus zu zeigen. Zum Glück hatten wir vor wenigen Wochen einen neuen Esstisch bekommen, und hatten zusammen mit unserem alten Exemplar ausreichend Platz für unsere 20 Gäste. Es war ein wirklich schöner Tag – es wurde viel erzählt und gelacht. Und wie es sich gehört auch sehr viel gegessen.
Mein Mann hatte fleißig bei den Vorbereitungen geholfen und seine Lasagne gezaubert, die unsere Gäste mit Begeisterung verschlungen haben. Auch die Frauen der Familie haben sich ins Zeug gelegt und leckere Torten mitgebracht. Durch diese Hilfe blieb der Aufwand für unsere kleine Nachfeier auch überschaubar. Nur das anschließende Aufräumen und Abwaschen ist dann doch etwas nervig. Ich habe sehr gehofft, dass nachts Heinzelmännchen oder Hauselfen aus ihrem Versteck kriechen und das ungeliebte Putzen für mich erledigen. Am nächsten Morgen kam dann aber die Ernüchterung, denn die kleinen Helfer haben gestreikt, und so blieb es doch an mir hängen.
Nachdem ich das Gröbste erledigt hatte, war ich der Meinung eine Belohnung verdient zu haben. Der restliche Abwasch würde sicher nicht davon laufen, und so flüchtete ich aus der Küche in Richtung Bad, wo ich meine Augenringe unter einer dicken Schicht Concealer verbarg, in ein schönes Kleid schlüpfte und die passenden Stiefel anzog. Schnell borgte ich mir die schwarze Handtasche meiner Kleinen, in welche ich Handy und Geld stopfte und rauschte mit dem Auto zu meiner lieben Freundin. Gemeinsam besuchten wir die Ausstellung „Drei Fotografische Wege“, in welcher die Werke von Asaad, Tomaschitz und Tragauer gezeigt wurden und hatten einen richtig tollen Abend.
Wie erwartet, hat das schmutzige Geschirr brav zuhause auf mich gewartet. Ich habe dann erstmal den Geschirrspüler aus- und wieder eingeräumt. Und bin anschließend glücklich ins Bett gefallen.